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Ein Abend voller glücklicher Gesichter

Ein Abend voller glücklicher Gesichter

Booze Boner Trouble feiern mit ihren Fans eine rauschende Release-Party

Der Abend im hypothalamus am vergangenen Freitag übertraf alle Erwartungen: Booze Boner Trouble luden zum Konzert anläßlich der Veröffentlichung ihres Debut-Albums „Boozin‘ & Bluesin“ ins gleichermaßen gemütliche wie professionelle Ambiente des Clubs auf dem Thie, und nahezu alle die der Band nahestehen oder gespannt auf die neuen Songs waren sind gekommen. Über 150 Gäste wurden gezählt, und sie wurden mit zwei energiegeladenen Shows belohnt.

Release The Lions waren als „special guest“ geladen worden, und sie zeigten ab kurz nach halb neun für eine Dreiviertelstunde, wo der Hammer hängt. Die gut abgehangene Mischung aus fetten Riffs der beiden Gitarristen Sven und Backi, einer sicher agierenden Rhythmusfraktion, bestehend aus Schlagzeuger Phil und Bassist Arthur sowie dem energischen Brüllen von Frontmann Toni ließen bei aufgeschlossenen Fans diverser Spielarten dessen, was man allgemein unter „Metal“ versteht, keine Wünsche offen. Die komplett in Eigenregie entstandenen Songs frästen sich in die Ohren des Publikums und setzten bereits zu diesem frühen Zeitpunkt eine Energie frei, die bis weit nach Konzertende des Hauptacts für ausgelassene Partystimmung sorgte. Mit anderen Worten: Release The Lions hatten ihren Job als „Anheizer“ hervorragend erledigt und mit Sicherheit einige neue Fans hinzugewonnen.

Als Fronthüne Bernarde mit Sonnenbrille sowie dem obligatorischen Glas Whisky-Cola die Bühne betritt und sofort alle Blicke auf sich zieht ist klar: jetzt geht die Party richtig los! Auch wenn ihm gegen Ende der Show aufgrund intensiven Posens und launiger Ansagen langsam aber sicher die Puste ausgeht, so versteht er die Songs von Booze Boner Trouble stets wie ein großer Entertainer zu intonieren, mal mit einem Lächeln, mal mit einem durch Mark und Bein gehenden Urschrei garniert, mal ganz sanft ins Mikrofon gehaucht, und manchmal auch ganz einfach kraftvoll gesungen. Allerdings weiß er eine handwerklich fähige wie ausdrucksstark auftretende Band um sich, der er gerne bei den Instrumentalparts das Rampenlicht überlässt. Allen voran Slash-Sound&Lookalike Philip, der die Paula ausschließlich in Kniehöhe betätigt und alle Licks beherrscht, die die Musik von Booze Boner Trouble zu einem zeitlosen Vergnügen von Fans des bluesgetränkten Hardrocks werden lässt. Der zweite Gitarrist Sebastian, der in quietschbunten Leggins und armlosem Shirt ein optisches Pendant zum meistens auf der gleichen Bühnenseite turnenden Bassisten Rouven darstellt, überzeugt durch eine sehr humorvolle Bühnenpräsenz sowie gekonnten Backing Vocals. Tieftöner Rouven und Taktgeber Timo bilden ihrerseits ein solides Rhythmus-Fundament, auf dem hier und da noch Platz für ein paar funkige Ausflüge bleibt.

Vorher hatte Sänger Bernarde noch für beide Bands ein leckeres, scharfes Chili Con Carne gekocht, und diese Würze haben Booze Boner Trouble mit auf die Bühne gebracht, von der aus sie eine Leidenschaft und Energie, aber auch sehr viel Spaß auf das ausgelassene Publikum übertragen und ihr Konzert zu einem wahren Triumphzug gerät, dessen kollektiver Höhepunkt die von Band und Publikum gemeinsam gesungene Version des Joe Cocker-Klassikers ‚You Can Leave Your Hat On‘ bedeutet.

Stefan Heckhuis

7. Februar 2017

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