THEATER IN DER KREIDE – Bertolt Brecht: Die Ausnahme und die Regel
THEATER IN DER KREIDE – Bertolt Brecht: Die Ausnahme und die Regel
Zum Inhalt des Stückes:
Ein Mann wird getreten, geschunden, erniedrigt und am Ende getötet. Er hinterlässt Frau und Kind. Damit nicht genug; der Täter wird vor Gericht frei gesprochen. Keine Schuld, es war Notwehr. Er musste ja damit rechnen, dass der Gequälte ihn hasste und bei nächster Gelegenheit umbringen würde. Reinhard Stähling inszeniert das Brecht-Stück aus den 30er-Jahren als einen stummen Schrei der Frau des Getöteten. Die ungezügelten Schauspieler des turbulenten „Theater in der Kreide“ zerpflücken mit ehrenwertester Etikette „Die Ausnahme und die Regel“ und geben dem Toten die Würde zurück.
Ein erfreulicher Theaterabend ganz im Zeichen erbarmungsloser Ignoranz und ausgelassener Rücksichtslosigkeit. Dem Ganzen wird gut zugeredet durch das Jazz-Saxophon von Thomas König und die rhythmischen Klänge von Thomas Schnellen. Aufs Auge gibt’s was vom Bildhauer Bodo Treichler und seinem A(r)telier.
Hunderte von Zuschauern hat diese Schauspieltruppe begeistert in einem Dutzend brillanter Theaterinszenierungen. Sie lügen nicht.