HYPOSLAM

Nachdem die Sommerpause nun endlich vorbei ist, öffnet das Hypothalamus am 09.09.2016 für den ersten Hyposlam im zweiten Halbjahr 2016 seine Tore. Für alle, die mit Poetry Slam noch nicht in Berührung gekommen sind, hier eine kurze Erklärung: Ein Poetry Slam, sinngemäß: Dichterwettstreit oder Dichterschlacht, ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbst geschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit einem Publikum vorgetragen werden. Dabei ist jede Spielart der Literatur, ob Prosa oder Lyrik, ob Comedy oder Storytelling oder Hip Hop, ob politisch oder romantisch, ob nachdenklich oder spannend, erlaubt. Die Zuhörer küren anschließend den Sieger, der durch seinen Vortrag inhaltlich und performativ das Publikum am meisten überzeugt hat.

Für den Auftakt hat sich ein viel versprechendes Teilnehmerfeld gefunden. Aus Dinslaken kommt Tobias Reinartz, der seit 2011 als Poetry Slammer bereist kreuz und quer durch NRW und angrenzende Bundesländer reist und den sein Weg bereits zum 3. Mal nach Rheine führt. Ernste Texte liegen ihm weniger uns so versucht er das Publikum mit Humor und gehobenem Quatsch zu überzeugen, was zu Teilen in völliger Absurdität enden kann.

Aus Essen kommt Zwergriese, der selbst mit Worten jongliert, wenn er mal nicht auf der Bühne steht. Neben den künstlerischen Projekten bestreitet der Germanist und Literaturwissenschaftler seinen Lebensunterhalt als freiberuflicher Texter und Lektor. Wenn der 30-jährige in die Poesiekiste greift, dann trifft Herzschlag auf Taktgefühl. In seinen Geschichten aus dem Leben erzählt er von kleinen Menschen und großen Momenten – ebenjenen Momenten, die manchmal an uns vorüberziehen, ohne dass wir ihrer wirklich gewahr werden.

Der Remscheider Sascha Thamm stand in den letzten fünf Jahren über 300mal auf der Bühne. Davon dreimal im Finale der NRW- Meisterschaft im Poetry Slam. Zudem ist Thamm regelmäßiger Gast bei Comedy Shows, Lesebühnen und gewann 2014 den NDR Comedy Contest, wo ihm Atze Schröder den Siegerpreis übergab. Thamm wird unter Anderem sein Buch Dynamitfischen in Venedig im Gepäck haben (kurz nach Veröffentlichung wurde es WDR 2 Buchtipp der Woche) und aus diesem Texte, Gedichte und Eskalationen präsentieren. Im Oktober 2015 erschien zudem seine 74 minütige Audio-CD „Gesammelte Abrissbirnen“. Man wird Tränen lachen wenn sich Sascha Thamm Gedanken über den Schrottsammler, Talsperren, oder über so vermeintlich harmlose Dinge wie Sylt- Aufkleber auf Heckklappen macht. Dann nimmt er seine Zuhörer mit auf eine wilde Reise durch seine Hirnwindungen.
Niko Sioulis ist ein junger Poet und Student aus Bielefeld, der sich eher den ernsteren Themen und Texten verschrieben hat und ein gern gesehener Gast auf den Slam-Bühnen des Landes ist. Mittlerweile veranstaltet er auch selbst Poetry Slams in Ostwestfalen/Lippe.

Emeka Bob Anyeji kommt gebürtig aus Nigeria, ist studierter Psychologe und slammt sein rund 6 Jahren, seit 2016 auch auf deutsch. Er beschäftigt sich in seinen Texten vorrangig mit der Gesellschaft, der Politik und seinem persönlichen Alltag.

Sven-Eric Jansen vervollständigt das Teilnehmerfeld. Nach eigenen Angaben geboren 1990 als Kind seiner Eltern, wohnt in Aachen, lebt in Köln, arbeitet eher selten und studiert nebenbei. Manchmal schreibt er auch Texte, meistens, wenn er nichts anderes zu tun hat, und das kommt öfter vor. Seit über vier Jahren stellt er sich dazu auf jede verfügbare Bühne zwischen Bergisch-Gladbach und Aachen. Bisher haben sich darüber auch nur wenige Leute beschwert, was er als Zeichen der Zustimmung wertet und so immer mehr Leute in den Genuss seiner Texte über Gesellschaftsspiele, Ziegen, Gott, die Welt und seine Ambitionen auf das deutsche Kaiseramt kommen lässt.