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Rückblick KLAUS HERMANN

Der von den Rodde Igels im Rahmen einer wieder einmal vorbildlichen Spendenaktion präsentierte KLAUS HERMANN war mir vorher als Comedian ebenso unbekannt wie die Tatsache, das er vor Jahren bei „Schlag den Raab“ gewonnen hatte. Gut, jetzt bin ich auch wirklich kein Fan dieser von endlosen Werbeblöcken durchzogenen Selbstdarstellungsshow des rheinischen Metzgers, aber zumindest im Bereich „Komödie“ hätte mir der Name doch schon mal unter die Augen kommen müssen. Dachte ich. Aber ebenso unauffällig wie sein Name klingt kommt KLAUS HERMANN an diesem frühen Donnerstagabend allein ins hypothalamus, wirft einen Blick auf die Bühne, sagt „Schön ist es hier“ und stellt sich vor. Und schlagartig ist er einem noch eine Spur unsympathischer als schon von den Fotos her, denn er sieht nicht nur unverschämt gut aus, sondern ist auch noch ein vollkommen allürenfreier, freundlicher und höflicher Zeitgenosse.
Diejenigen, und das sind rückblickend viel zu wenige, die den Weg ins hypothalamus gefunden haben, erleben an diesem Abend ein Programm, das es in sich hat. Die Würze seines Auftritts bezieht KLAUS HERMANN aus der scheinbaren Normalität der Dinge, von denen er erzählt. Mit nahezu vollem Körpereinsatz unterstreicht er den von ihm durchlebten Wahnsinn seines Alltags, spart nicht mit Seitenhieben gegen Kirchenglocken, Windel-Werbung und (besonders schön) Hundehalter, beschreibt die jeweiligen Situationen unheimlich witzig. Das angenehm erfrischende dabei: er hat es weder nötig, in seinen Formulierungen unter die Gürtellinie zu zielen noch übermäßig Kunstwörter zu verwenden geschweige denn zu kreieren. Vor allem, und das finde ich wirklich am beeindruckendsten, ist er ungemein textsicher, steuert seinen mit lediglich ein paar Stichworten bedruckten, auf einem einfachen Tisch liegenden Zettel während der gesamten gut zwei Stunden lediglich einmal an, sodaß die große Kunst des KLAUS HERMANN darin besteht, alles was er erzählt so wirken zu lassen, als fiele es ihm gerade ein.
KLAUS HERMANN ist vielleicht der normalste aller Comedians, die ich bisher kennengelernt habe, aber das macht ihn meiner Meinung nach umso wertvoller.
Nach dem Auftritt steht er wie selbstverständlich mit seinem Publikum zum Plausch an der Theke, um sich danach genauso unauffällig und freundlich erst zu bedanken und dann zu verabschieden.
Klaus, ich würde mich freuen, wenn Du mal wieder im hypothalamus vorbeischaust, so oder so.
Morgen folgt dann der Bericht zum bisher absoluten Konzerthighlight des Jahres…

Stefan Heckhuis

22. April 2014

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