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Rudelsingen mit der Polizeikapelle

Rudelsingen mit der Polizeikapelle

Begeistertes Publikum feiert Hits von The Police & Sting im hypothalamus

Einige wenige Tickets wären bei Beginn des Konzerts der The Police & Sting Tribute Band Reggatta De Blanc am vergangenen Samstag im hypothalamus auf dem Thie noch zu haben gewesen, dann hätte man Augen- und Ohrenzeuge eines fast ausverkauften Konzerts werden können, dessen Stimmung zu beschreiben im Laufe des Abends mit „ausgelassen“ pure Untertreibung gewesen wäre.

Die bereits im Vorjahr beim Villa Live! – Open Air im Park der Villa Hecking in Neuenkirchen für offene Münder sorgende Band um Michael „Mick“ Griese, der nicht nur wie Sting und sogar im gleichen Stil den Bass zupft, sondern auch stimmlich kaum vom englischen Superstar zu unterscheiden ist, setzte bei ihrem ersten Gastspiel im hypothalamus die Meßlatte noch um einiges höher und riß auch den letzten Gast hinten an der Theke spätestens im zweiten Set zu Begeisterungsstürmen hin.

Lauthals wurden Hits wie „Englishman In New York“, „Roxanne“, „Fields Of Gold“ oder „Message In A Bottle“ vom restlos begeisterten Publikum mitgesungen, es wurde geklatscht, getanzt, gepfiffen, der Band wurde zugejubelt, mit anderen Worten: es herrschte ausgelassene Partystimmung!

Natürlich waren beide Sets vollgepackt mit nahezu allen vollkommen zeitlosen Songs, die Sting und seiner eigenen Vorgängerband The Police zurecht einen Ruf als großartige Songschreiber und Musiker einbrachten. Es wäre allerdings zu einfach die Wirkung auf das Publikum des vergangenen Samstags darauf zu beschränken, denn es bedarf schon einer handwerklich außerordentlich fähigen Band, die komplexen Arrangements des Songmaterials so umzusetzen, dass man sie sofort erkennt und sie trotzdem mit eigenem Leben gefüllt werden.

Das dies mit Verstand geschah, dafür waren die Musiker da, neben Mick Griese, der wie alle seiner Kollegen auf der Bühne durch ein sympathisches Auftreten beeindruckte und zudem humorvoll mit den Fans kommunizierte, sein Gitarrist Thomas Quast, der die oft dem Rhythmus gegenläufigen Akkordfolgen traumhaft locker meisterte und besonders durch sein gefühlvolles Spiel auf der Elektro-Akustischen bei Songperlen wie ‚Fragile‘ bestach. Christopher Hafer an den Drums ist einer dieser Musiker, der mühelos die anspruchsvollsten Fills spielt und dabei noch verträumt lächelnd mit seinen Mitmusikern kommuniziert. Kaum nötig zu erwähnen dass er den berühmten 5/4-Takt von ‚Seven Days‘ akzentuiert meisterte. Gert Wessel an den Keys ließ es sich nicht nehmen bei seinen ausführlichen Soloparts wie z.B. in ‚Bring On The Night‘ am Beginn des zweiten Sets die Tasten ordentlich rauchen zu lassen, nur um sich danach wieder, mit einem sanften Lächeln und unter dem tosenden Applaus des Publikums, in den Song einzugliedern. Wim Wollner an Saxophon und Sopran-Saxofon (‚Englishman In New York‘) sowie Trompeter Dmitrij Telmanov bildeten mit ihren farbenfrohen spielerischen Akzenten die perfekte Abrundung einer erstklassigen Band-Performance.

Nicht zuletzt aufgrund der großen handwerklichen Qualität dieser Band hatten nicht nur die Fans der großen Hits ihren Spaß, sondern man konnte sich auch von weniger Bekanntem wie ‚Driven To Tears‘ und der auf besonderen Wunsch eingebauten Grusel-Ballade ‚Moon Over Bourbon Street‘ beeindrucken lassen.

Stefan Heckhuis

8. Februar 2017

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