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Seelenbalsam am Samstagabend

Das Konzert von ROB LAMOTHE letzten Samstag kann man nur als denkwürdig bezeichnen. Gesegnet mit einer Stimme, die auch nach dreissig Jahren aktiven Musikerdaseins immer nur noch besser zu werden scheint, gewährte er den rund vierzig andächtigen Zuhörern einen umfangreichen Einblick in sein Schaffen.

ROB LAMOTHE begleitete sich selbst auf einer Akustikgitarre, geliehen von seinem niederländischen Freund Benny, der ihn auch vom Flughafen zum hypothalamus gefahren hatte. Er erzählte, das er seine eigene Seagull beim spanischen Zoll zurücklassen mußte, weil er sonst den Flug verpasst hätte, und hofft sie nächstes Jahr bei „seinen spanischen Freunden wieder abholen zu können“.

Beeindruckend, wie er vollkommen timingsicher die Akustische bearbeitete, während er gleichzeitig seine melodisch anspruchsvollen Songs mit immer neuen gesanglichen Improvisationen schmückte und somit auch den Abend im hypothalamus einzigartig werden ließ.

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Zwischen den Songs erzählte er u.a. von seiner Familie, um die es auch in vielen seiner Texte geht, beispielsweise seiner Tochter Rose, der Sängerin, die sein ganz persönliches „Bullshit-Meter“ sei und seine neuesten musikalischen Ideen immer schonungslos kommentiere. Oder sein Sohn Zander, der zu einem guten Schlagzeuger reife und zeitgleich auf einem Festival in Kanada auftrete.

Durch alle seine Texte und Erzählungen schimmert eine tiefe Liebe und Zufriedenheit, die er auf musikalische Weise mit seinem Publikum teilen möchte.

Ob RIVERDOGS-Klassiker der Marke ‚Baby Blue‘, ‚Big House‘, ‚Revolution Man‘, ‚Pennsylvania‘, ‚Raining All Over‘ oder die völlig unter die Haut gehenden ‚Pull Me Under‘, ‚The Light Of You‘, ‚River Of My Life‘, ‚Blair Mountain‘ sowie das seinem Großvater gewidmete ‚Strongest Man In The World‘, sämtliche seiner Kleinode songwriterischer Schönheit spielte er fast ausschließlich auf Zuruf, weil er für sein Publikum da sein will.
Zu einem herausragenden Höhepunkt geriet wie immer seine ganz persönliche Version von ‚House Of The Rising Sun‘, „the first song I learned how to play guitar to.“

Wie groß die Verbundenheit seiner europäischen Fans zu ROB LAMOTHE ist zeigt die Tatsache, das unter den Gästen am Samstagabend kaum ein Rheinenser, dafür aber Menschen aus u.a. Holland, Schleswig-Holstein, Hannover und Dortmund den Weg ins hypothalamus fanden.

Ein spontanes Highlight des Abends war zudem der Auftritt der RIVERDOGS Tribute Band BOUNTY DOGS, deren Sänger und Gitarrist zunächst ‚Sweet Mystery‘ zusammen mit Rob intonierten, weil er sich bei den zahlreichen Songwünschen an eben diesen Text einfach nicht mehr erinnern konnte.
Eine mitreissende Version von ‚Toy Soldier‘ wurde als gemeinsame Zugabe noch oben draufgepackt.

Eine gute Nachricht gab es am Ende noch: ROB LAMOTHE plant 2015 eine große Europa-Tour, bei der er auch unbedingt wieder im hypothalamus spielen möchte.

Es bleibt zu hoffen, das dann nicht zufällig wieder ein Strassenfeger wie Uruguay – Costa Rica, ein hochprozentiges Stadtfest oder ganz einfach der vielleicht nicht geläufige Name des Künstlers (merken: ROB LAMOTHE) die Musikfans und Kulturinteressierten davon abhält, sich von einem außergewöhnlichen Künstler davon überzeugen zu lassen, wo die Meßlatte im Singer/Songwriterbereich hängt.

Stimmungsvolle Fotos von Axel Engels zu diesem Konzert gibt es in der Galerie zu sehen.

Stefan Heckhuis

18. Juni 2014

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